Mobilität - Bodenseekreis (Verkehrsmediation Kluftern)
Die Straßen entlang der Nordseite des Bodensees sind seit langem überlastet. Seit den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts gibt es eine sehr kontroverse Diskussion um einen Straßenneubau. Es geht dabei auch um eine mögliche Trasse zwischen Südumfahrung Markdorf und Nordumfahrung von Friedrichshafen (K 7743 neu).
Um für die Bearbeitung dieser Infrastruktur- und Mobilitätsfragen einen tragfähigen Rahmen zu schaffen und die Betroffenen und Beteiligten besser einzubinden hat der Kreistag des Bodenseekreises und der Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen beschlossen, ein Mediationsverfahren zur kooperativen Bearbeitung der Themen durchzuführen.
Im Rahmen einer Findungskommission wurde ein Anforderungsprofil für die zu beauftragenden Mediatoren entwickelt und eine Ausschreibung durchgeführt. Nach einem Hearing haben Kreistag und Gemeinderat das Mediationsteam Dr. Anton Hütter & Dipl.-Ing. Beate Voskamp mit der Aufgabe betraut. Zielsetzung der Mediation ist:
- ergebnisoffen eine Trassenlösung zu finden zwischen Südumfahrung Markdorf und der B 31 neu, unter Einbeziehung der Auswirkungen innerhalb des Straßennetzes am nördlichen Bodenseeufer und unter Berücksichtigung des Planfalls 7.5;
- die Lebensqualität in Kluftern insgesamt zu verbessern durch Entlastung von negativen Auswirkungen des Kfz-Verkehrs für die Anwohnerinnen und Anwohner der Ortsdurchfahrt von Kluftern;
- die Handlungsspielräume zu erweitern und eine Optimierung der Lösungsmöglichkeiten zu erreichen durch Einbindung und Ausgleich der Interessen aller Betroffenen;
- die Legitimation der Ergebnisse zu verbessern, insbesondere durch Transparenz der Planungs- und Entscheidungsprozesse;
- eine dauerhafte Verbesserung der Beziehungen zwischen den Beteiligten zu erreichen sowie eine Vertrauensbasis für die Umsetzung der Ergebnisse zu schaffen.
Das Projekt wurde von Nov. 2014 bis Mai 2017 unter dem Titel "Verkehrsmediation Kluftern" durchgeführt. Am 17. Mai 2017 wurde im Bürgerhaus in Kluftern das Ergebnis der Verkehrsmediation der Öffentlichkeit vorgestellt. Landrat Lothar Wölfle und Oberbürgermeister Andreas Brand bedankten sich bei allen Beteiligten für ihr Engagement und bei den Fachplanern und beim Mediationsteam für die sehr professionelle Arbeit. Besonders betont wurde, dass sich viele Personen ehrenamtlich im Rahmen der Verkehrsmediation engagiert haben und damit auch ein wichtiger Beitrag für ein konstruktives Miteinander in der Region geleistet wurde. Das Ergebnis der Mediation ist in einem Schlussdokument zusammengefasst, das in der Sitzung am 2. Mai 2017 von allen Mitgliedern des Regionalforums unterzeichnet wurde. Das Dokument können Sie unter www.verkehrsmediation-kluftern.de herunterladen. Der Gemeinderat der Stadt Friedrichshafen (am 26.6.2017) und der Kreistag des Bodenseekreises (am 11.10.2017) haben sich positiv zum Mediationsverfahren geäußert und dem Mediationsergebnis zugestimmt.
Weitere Informationen:
- Überblick über das Mediationsverfahren
- Organisation des Expertenwesens
- www.verkehrsmediation-kluftern.de
Medienresonanz (Auswahl):
- Mediationsverfahren schafft Vertrauen (Südkurier vom 17.12.2015)
- Verkehrs-Mediation geht in die zweite Halbzeit (Schwäbische Zeitung vom 17.12.2015)
- Das hat Modellcharakter (Schwäbische Zeitung vom 14.10.2016)
- Mediationsverfahren: 6 von 22 Varianten bleiben übrig (Südkurier vom 15.10.2016)
- Mediation beispielhaft (Südkurier vom 15.10.2016)
- Interview mit Anton Hütter (Südkurier vom 08.02.2017)
- Mediation hilfreiches Instrument (Südkurier vom 18.5.2017)
- Vorbildliche Arbeit (Schwäbische Zeitung vom 18.5.2017)
- Landrat und Oberbürgermeister loben das Mediationsverfahren (Schwäbische Zeitung vom 19.5.2017)
- Rat nimmt Mediationsergebnis an (Schwäbische Zeitung vom 27.6.2017)
- Kreistag folgt Empfehlung (Südkurier vom 14.10.2017)